Kultur
Antike Ruinen, Wandgemälde in den Kirchen und alte Münzen zeugen von der blühenden vergangenen Kultur.
Kunst und Literatur entwickelten sich auf der Insel Zakynthos nur im 15. Jahrhundert unter der venezianischen Herrschaft, im Gegensatz zu Griechenland, das unter der türkischen Herrschaft eine der dunkelsten Zeiten seiner Geschichte durchmachte.
Literatur
Literatur hat ihren Ursprung im 15. Jahrhundert, als die Dichter der Insel sowohl für Lieder und Prosaschriften, als auch für die Übersetzungen von Büchern aus der alten zur neuen griechischen Sprache berühmt waren.Im folgenden Jahrhundert trug Zakynthos mit der Gründung der ersten griechischen Akademie und mit berühmten Persönlichkeiten wie z.B. Martelaos - Foscolos Meister -, Gouzelis und Solomos, Matesis, Theaterautor und Initiator des modernen griechischen Theaters zur Entwicklung der Literatur und der Kunst bei.
Die berühmtesten Dichter des 19. Jahrhundert sind der italienischsprachige Foscolo, Kalvos, deren Zitat "Freiheit erfordert Tugend und Kühnheit" im Symbol der Stadt Zakynthos erscheint, und Dioniso Salomos, dem eine Kirche und einen Platz gewidmet wurden.
Solomos studierte in Italien und schrieb einige Dichtungen in italienischer Sprache.
Dann kehrte er nach Zakynthos – seinem Geburtsland – zurück. Dort verfasste er Schriften, um sein Volk während des Krieges gegen die Türken zu unterstützen.
Ihre Leichname liegen im Ihnen gewidmeten Museum.
Malerei
Die ersten Einflüsse im Bereich der Malerei kamen von den Byzantinern.Die ersten Maler haben sich religiösen Themen gewidmet, indem sie heilige Ikonen in den Kirchen gemahlt haben.
Die damalige Maltechnik war die Eiertemperafarbe auf Holz.
Im 17. Jahrhundert, mit der Ankunft von Doxaras, änderte sich die Technik der Malkunst und man ging auf die Technik mit Öl auf Leinwand über. Ein anderer berühmter Maler war Koundounis.
Er gehörte der „Filiki’ Eteria“ (ein Geheimbund) an.
Er malte außer religiösen auch nationalistische Themen.
Nicht zu vergessen ist auch Tsakos, der bekannt war, weil er in seinen Bildern die Details sehr genau gemalt hat. Im 19. Jahrhundert ändern sich die Themen der Malkunst.
Sie war jetzt nicht nur eine heilige Kunst, die in den Kirchen ausgestellt wurde, sondern man konnte sie auch in privaten Häusern bewundern.
In diesem Jahrhundert war Pelekasis sehr wichtig, ein weltberühmter Maler, bekannt für seine Landschaften, Porträts und Ikonen, die in vielen Museen ausgestellt worden sind.
Bildhauerei
Im 18. Jahrhundert entwickelten sich Silberziselierkunst und Schnitzerei von Holzskulpturen. Die Werke wurden meistens in den Kirchen ausgestellt und bewundert.Ein Beispiel der wunderschönen Werke des Silberziselierers G.Bafas kann man in der Kirche Sankt Dionisius betrachten.
Die Holzskulpturen der Brüder Vlachos dekorierten viele Kirchen, die leider im Jahre 1953 vom Erbeben zerstört wurden.
Stefanos Xenopoulos war ein berühmter Künstler, der auf die Mosaikkunst spezialisiert war.
Architektur
In der Stadt Zakynthos konnte man vor dem Erdbeben herrschaftliche Paläste, Bürger- und Volkshäuser und zahlreiche Kirchen bewundern.Unter der venezianischen Herrschaft wurden öffentliche Gebäude, Straßen und Brücken gebaut, die den Stadtzustand verbesserten.
Zwischen 1840 und 1870 wurden viele neoklassizistische Paläste gebaut, worin venezianischer und barocker Stil ineinander verschmolzen.
Diesen neoklassizistischen Stil kann man auch in einigen Kirchen beobachten.
Das Erbeben vom 1953 und die folgende Feuersbrunst machten die meisten Gebäuden der Stadt dem Erdboden gleich und so verschwand der Glanz der Vergangenheit.
Die Stadt wurde neugebaut, aber leider können sich heute nur noch die alten Leute an die Schönheit und den Zauber der alten Paläste erinnern.
Musik und Theater
Die Musikinstrumente wurden ursprünglich nur für das Begleiten von Militärparaden eingesetzt. Im Laufe der Jahrhunderte wurden von den Inselbewohnern Balladen komponiert, die dann zu Volksfesten gespielt wurden.Trotz der venezianischen (Serenade von Zakynthos) und kretischen (Arekia) Einflüsse, entwickelten die Inselbewohner seit dem Altertum eigene Musikarten, die im Jahre 1815 mit der Gründung der Musikschule von Zakynthos den Höhepunkt erreichten.
In dieser Zeit bildeten sich zahlreiche Chore und Musikvereine.
Die militärische Tradition findet man sowohl in der religiösen Musik, als auch in den volkstümlichen Tänzen. Der bekannteste ist sicherlich der Sirtaki.
Dieser Tanz ist genauso alt wie lebhaft und deren Texte sprechen von Liebe und Heirat.
Genauso wichtig wie die Musik und die Volkstänze war auch das Theater, bei Feierlichkeiten oder als Bestandteil der Folklore, deren historischen Wurzeln bis zur venezianischen Herrschaft reichen.
Am Anfang wurden die Veranstaltungen nur in adligen Häusern gehalten, sie waren eine Exklusivität für Reichen und Adligen. In den letzten Jahren der venezianischen Herrschaft wurde ein, auch für das Volk zugängliches Theater, errichtet.
Neben der Oper wurden auch die so genannten „Omelies“ gespielt.
Diese Theaterstücke deckten die Diskriminierungen und Ungerechtigkeiten der Reichen gegenüber den Armen auf. Die Schauspieler trugen Masken um anonym zu bleiben.
Volksfeste
Während der stürmischen Geschichte der Insel und infolge der zahlreichen Invasionen, entstanden in Zakynthos viele volkstümliche Traditionen, verbunden mit dem religiösen Kult, der die Inselbewohner in Kampf gegen die Eroberer vereinigte.Im Laufe der Jahrhunderte bedeuteten die religiösen Volksfeste – die bis heute überlebt haben - eine Gelegenheit für Allgemeinheit und Spaß, vor allem für die niederen Sozialschichten, die von den anderen Veranstaltungen ausgeschlossen waren. Viele dieser Feste sind heutzutage die Volksfeste, die große und kleine Dörfer mit Lichtern und Farben beleben.
Zu den wichtigsten Festen zählen die von Sankt Dionisius, Fastnacht und Ostern.
Sankt Dionisius: es ist das religiöse Fest zu Ehren des Schutzheiligen der Insel. Es wird am 24. August gefeiert aber in der Stadt Zakynthos spürt man die Feierstimmung schon einige Tage vorher. Am 24. August Abend findet ein feierlicher Umzug statt und man kann ein großes Feuerwerk bewundern.
Der Karneval in Zakynthos ist wegen seiner Pracht und Fröhlichkeit in ganz Griechenland sehr bekannt.
Der Glanz der Fastnacht von Zakynthos hat seinen Ursprung in der venezianischen Fastnacht: ihre Tradition und Wichtigkeit wurde von den Inselbewohnern geerbt, als Zakynthos eine venezianische Kolonie war.
Die Fastnachtzeit ist für die Inselbewohner eine Gelegenheit gemeinsamer Feste und dauert fast zwei Wochen. In dieser Zeit vergessen sie ihre Haupttätigkeiten um das Fest vorzubereiten. Fastnacht lockt viele Besucher aus ganz Griechenland an.
Es werden viele Maskentänze veranstaltet und das Fest endet am Markplatz mit der „Beerdigung der Maske“, einem antiken Ritual.
Ostern in Zakynthos ist, wie in ganz Griechenland, ein spirituelles Ereignis, das als Höhepunkt den feierlichen Umzug hat, wo die byzantinische Ikone der Heiligen Jungfrau Chryssopigi durch die Straßen bis zum Markplatz getragen wird.
Hier zündet der Pope um Mitternacht die erste von tausenden Kerzen an, die den ganzen Markplatz erleuchten.
Die zwei wichtigsten Rituale des Osterfestes in Zakynthos sind der Lammbraten und das Eierbemahlen mit roten Farben. Die Eier werden dann zusammen mit Freunden zerbrochen.
Heutiges Leben
Heutzutage leben die Inselbewohner vom Tourismus im Sommer (von Mai bis Oktober) und von Landwirtschaft im Winter.Die wichtigsten landwirtschaftlichen Produkte sind Öl, Wein, Agrumen und Rosinen.
Das in Zakynthos produzierte Öl ist die Grundeinnahmequelle der Wirtschaft und der Tourist kann dieses Produkt zuerst in der lokalen Küche kosten und dann auch kaufen. In der Vergangenheit war die Rosinenproduktion mehr entwickelt als der Olivenanbau, weil er rentabler war.
Aber nach dem zweiten Weltkrieg verlor die Insel ihre Herrschaft auf dem ausländischen Markt und widmete sich anderen landwirtschaftlichen Kulturen.
Fischerei und Viehzucht sind weniger wichtig für die Wirtschaft der Insel. Dank dem Tourismus hat sich das lokale Handwerk entwickelt. Handgefertigte Teppiche, Textilien und Stickereien werden den Touristen verkauft.
Man kann diese Produkte vor allem in den kleinen Dörfern im Norden der Insel finden, wo man meinen könnte, die Zeit sei hier stehen geblieben.