Geschichte von Zakynthos
Mythologie
Die Mythologie erzählt, dass Artemis, Göttin der Jagd, gern in den grünen Wäldern von Zakynthos herumstreifte, während ihr Bruder Apollo unter Lorbeerpflanzen die Lyra spielte und den Glanz der Insel besang.In der archaischen Epoche führten Kult und Andächtigkeit für Artemis und Apollo, die Einwohner der Insel dazu, Spiele und Aufführungen zu organisieren.
Die Nachrichten über den Gründer der Insel erreichen uns aus Homer und betreffen Zakynthos, Sohn von Dardanus, König von Troja. Er startete von der Stadt Psofida und landete auf die Insel. Dort gründete es seine Akropolis. Zakynthos, Gründer der Insel, wurde auf verschiedenen Münzen abgebildet und stellt das Symbol der gesamten Insel dar.
Auf diesem Symbol hält Zakynthos eine Schlange in der Hand. Nach einigen Legenden habe er die Insel von unzähligen Schlangen befreit.
Einer Theorie zufolge, sind im ersten Jahrhundert vor Christus, die Arkadier auf die Insel angekommen, mit der Absicht, neue Kolonien zu gründen.
Das außerordentliche musikalische Talent der Einwohner und der Kult für die Göttin Artemis sind typische Merkmale Arkadiens und bestätigen somit diese Theorie.
Später haben die Arkadier an den spanischen Küsten die Kolonie Zakantha gegründet.
Diese blühte über tausende von Jahren, bis sie 218 v.Chr von Hannibal vernichtet wurde.
Schließlich übernahm Arkisios, König von Kefalonien, die Herrschaft über Zakynthos und musste sich am Ende dem mächtigen Ulysses, König von Ithaka, unterwerfen.
Zusammen mit anderen Ländern, die unter die Herrschaft von Ulysses waren, nahm auch Zakynthos mit 12 Schiffen am Krieg von Troja teil.
Dieser Krieg wurde auch von Homer in der Ilias zitiert.
Nach dem Krieg von Troja kehrte Ulysses nach Ithaka zurück. Es gab eine legendäre Vernichtung aller Freier Penelopes.
Unter diesen waren auch zwanzig Jugendliche von Zakynthos.
Dieser mythologische Event scheint sich mit einem in den Ionischen Inseln ausgebrochenem Aufstand zu revanchieren.
Somit wurde das Ende der Macht von Ulysses bestimmt.
Zudem setzte man einen besonderen Vertrag auf, indem man zum ersten Mal das Recht einer demokratischen Regierung anerkannte.
Römische Zeit
Vor der römischen Herrschaft blieb Zakynthos in den persischen Kriegen neutral. Dann zog es mit den Athenischen in den Krieg von Peloponnes.Später wurde Zakynthos von Makedonien unterworfen.
Die ersten wahren Eroberer der Geschichte waren die Römer.
Sie fanden auf der Insel einen strategischen Platz, um die Entwicklung des Handels zu fördern und um ihre Eroberungen zu erweitern.
Die Einwohner der Insel mochten die römische Hegemonie nicht. So organisierten sie immer wieder Aufstände, die jedoch mit der Ankunft von Admiral Fulvius endeten.
Im Jahre 150 v.Chr. zwang er die Inselbewohner eine Regierung nach den römischen Gesetzen einzuführen.
Nach und nach akzeptierten Römer und Inselbewohner gegenseitige Zugeständnisse und Verpflichtungen und verbesserten somit ihr Zusammenleben.
Mit vereinten Kräften wehrten sie sogar im 87 v.Chr. eine von Mitridates versuchte Invasion ab.
Byzantinische Zeit
Infolge des Unterganges des römischen Reiches mussten Zakynthos, die Ionischen Inseln und die Kolonien an der westlichen Mittelmeersküste jahrzehntelang Ungewissheit dulden.
Diese Zeit war von unzähligen Invasionen seitens Konstantin des Großen gekennzeichnet.
Mit der Angliederung der Insel an die Illyrien-Provinz begann eine neue historische Zeit, charakterisiert von Stabilität und sozialem Wiederaufblühen.
Während der byzantinischen Herrschaft, außer zu Beginn des Christentums, vollzog sich eine Unterteilung der Einwohner von Zakynthos in drei unterschiedlichen Sozialschichten.
Die Großgrundbesitzer bildeten die Oberschicht, die Mittelschicht bestand aus Händlern und Arbeitern, wogegen die Bauern zur Unterschicht gehörten.
Venezianische Zeit
Mit dem Untergang des byzantinischen Reiches im Jahre 1185 erlebt die Insel Zakynthos für ca. 3 Jahrhunderte eine Zwischenherrschaft, in der sich die Orsini, Angioini und Tocchi abwechselten.Unter die Herrschaft dieser letzten Dynastie erweiterte Zakynthos seine Grenzen, indem es Gebiete des kontinentalen Griechenlands eroberte und so seine wirtschaftliche Organisation verbesserte.
Im Jahre 1485 wurde Zakynthos Provinz von Venezien. Ab 1492 unternahm die venezianische Regierung eine Kampagne, um viele Ihrer Bürger nach Zakynthos zu versetzen.
Aus diesem Grund begann auf der Insel eine Zeit von Wiederaufblühen und Prosperität.
In dieser Zeit war das harmonische Zusammenleben von zwei Völkern musterhaft, dank der Weisheit der Venezianer, die es geschafft hatten, einen friedlichen Zustand zu erreichen, in dem sie den Inselbewohnern Freiheit in sozialem und religiösem Bereich brachten.
In circa 3 Jahrhunderten hatte es die venezianische Herrschaft der Insel ermöglicht, zu erblühen, sowohl in kultureller als auch architektonischer Hinsicht, sodass Zakynthos „Florenz der Griechenland“ genannt wurde.
Die liberalen französischen Ideen des 18. Jahrhunderts verbreiteten sich in ganz Europa und erreichten auch die Insel Zakynthos, die sie mit Begeisterung annahm.
Die französische und russisch-türkische Herrschaft
Nach der Auflösung der venezianischen Republik wurde die Insel Zakynthos den französischen Demokraten unterworfen. Auf dem Hauptplatz wurden die adligen Wappen verbrannt und Zakynthos wurde der Verwaltungssitz der Ionischen Inseln.Der von den Franzosen gebrachte Hauch von Freiheit und Neuheit stand im Widerspruch zur Sehnsucht des Adelsstandes nach ihren Sonderrechten.
Gerade die Adligen unterstützten im Jahre 1798 den Vormarsch des russisch-türkischen Bündnisses.
Am 22.März 1800 einigten sich Russland und Türkei in Konstantinopel darüber, den Staat der Ionischen Inseln zu gründen.
In diesem Staat setzte sich der alte Adelsstand für mehr als 7 Jahre gegenüber dem Volk durch.
Englische Herrschaft
Im Jahre 1809 besetzten die Engländer Zakynthos mit einer großen Armee und ernannten sie zur Hauptstadt des Staats der Ionischen Inseln.Die von den Engländern gebrachten Vorteile, wie z.B. öffentliche Fürsorge und die Gründung der ersten Druckerei der Insel, wurden vom neuen Gouverneur Zantes – T. Maitland – zunichte gemacht.
Maitland wurde sofort autoritäre und tyrannische, sodass die Inselbewohner zuerst versuchten, mit der englischen Regierung zu protestieren, dann organisierten sie sich in einem Geheimbund - „ Filiki’ Eteria“ genannt.
Diese Organisation förderte den nationalen griechischen Aufstand in Zakynthos und heutzutage ehrt eine Stele die damaligen Patrioten.
Angliederung an Griechenland
Die Unabhängigkeit Griechenlands von der türkischen Herrschaft brachte eine radikale Bewegung in die Ionischen Inseln, die lange Zeit gegen die Engländer kämpften, um sich an Griechenland anzugliedern.Im Jahre 1864 schlossen sich Zakynthos und die anderen Ionischen Inseln an Griechenland an und endlich wurde die griechische Fahne auf der Insel aufgezogen.
Moderne Zeit
Auch Zakynthos wurde, so wie ganz Griechenland, während des zweiten Weltkrieges von Italienern und Deutschen besetzt. Es entstand eine Widerstandfront gegen den Invasor.Nach dem Krieg machte im Jahre 1953 ein schreckliches Erbeben die ganze Stadt dem Erdboden gleich.
Die wunderschönen Gebäude der alten Zeiten wurden zerstört und es blieb keine Spur der verschiedenen fremden Herrschaften der Vergangenheit.
Dank der Regierung und dem guten Willen der Bürger wurde die Stadt neu erbaut.